Leica M9 vs. SL (Typ 601)
Zwei spiegellose Systemkameras im Vergleich: Leica M9 oder SL (Typ 601), welche ist besser? Wir gehen Schritt für Schritt alle Gemeinsamkeiten, wie auch Unterschiede durch und werfen hier und da sogar einen Blick über den Tellerrand hinaus. Letztere stammt aus 2015 und ist die neuere beider Kameras. Dem gegenüber steht die rund sechs Jahre ältere Leica-DSLM von 2009. Einer fairen Vergleichskonstellation entspricht dies natürlich nicht mehr. Hier gelangst du direkt zum Fazit, mitsamt Gesamtpunktzahl dieses DSLM-Vergleichs.
- Leica M9 kaufen bei:
- Leica SL (Typ 601) kaufen bei:
Sensor
Die M9 von Leica hat einen nicht-stabilisierten 18.5 Megapixel CCD-Sensor im Kleinbildformat. Effektiv bringt es dieser bei höchster Bildauflösung auf 18.096.064 Pixel. Im direkten Vergleich dazu steht die deutlich jüngere Leica SL (Typ 601) mit einem 24 Megapixel CMOS-Vollformat-Sensor, ohne Bildstabilisator. Er bringt es auf effektive 24.000.000 Pixel.
Miteinander verglichen werden also zwei Vollformat Systemkameras. Die SL löst deutlich höher auf. Sie hat eine Pixeldichte von 6 µm. Dem steht die M9 mit 6.9 µm gegenüber, was so auf dem Papier zunächst einmal besser klingen mag. Pauschalisieren lässt das Rauschverhalten, anhand des Pixelabstandes allein jedoch nicht. Schon gar nicht bei zwei Kameramodellen vom selben Hersteller, zwischen deren Release bereits gut sechs Jahre liegen.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Sensor | Kleinbild Abmessungen: 36 x 24 mm | Kleinbild Abmessungen: 36 x 24 mm |
Crop-Faktor | 1,0-fach | 1,0-fach |
Auflösung | 18,5 Megapixel | 24,0 Megapixel |
Pixelpitch | 6.9 µm | 6 µm |
Bildstabilisator |
Foto & Video
Bilder kann die Leica M9 mit einer Auflösung von maximal 5.212 x 3.472 und die SL mit 6.000 x 4.000 Pixel aufnehmen. Letztere hat damit mehr Reserven für den Druck oder einen nachträglichen Zuschnitt. Gespeichert wird wahlweise im JPEG-Format, die M9 unterstützt außerdem auch DNG und die SL noch RAW. Beide haben einen elektronischen, wie auch mechanischen Verschluss. Die M9 erlaubt Verschlusszeiten von 1/4.000 bis 32 und die SL (Typ 601) von 1/8.000 bis 60 Sekunden. Langzeitbelichtungen mittels Bulb-Funktion werden ebenfalls unterstützt.
Bei ihrer Lichtempfindlichkeit liegt die SL (Typ 601) mit ISO 50 bis 50.000, gegenüber der M9 mit ISO 80 bis 2.500, in beiden Richtungen vorn.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Bildauflösung | 5.212 x 3.472 Pixel effektive 18,1 Megapixel | 6.000 x 4.000 Pixel effektive 24,0 Megapixel |
JPEG-Format | ||
DNG-Format | ||
RAW-Format | ||
Verschlussart | Schlitzverschluss | |
mechanischer Verschluss | ||
elektronischer Verschluss | ||
min. Verschlusszeit | 1/4.000 Sek. | 1/8.000 Sek. |
max. Verschlusszeit | 32 Sekunden | 60 Sekunden |
Bulb-Funktion | ||
min. Lichtempfindlichkeit | ISO 80 | ISO 50 |
max. Lichtempfindlichkeit | ISO 2.500 | ISO 50.000 |
Einen integrierten Blitz hat keine der Vergleichskameras. Über deren Blitzschuh kann dafür aber ein Systemblitz genutzt werden.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
interner Blitz | ||
Blitzschuh | ||
Blitzsynchronbuchse | ||
Blitzsynchronzeit | 1/250 Sekunde |
Fokus
Beide DSLMs unterstützten den Fokus-Modus manueller Fokus. Die Leica SL (Typ 601) hat außerdem auch Autofokus, sowie Gesichtserkennung mit an Board.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
manueller Fokus | ||
Autofokus | ||
Gesichtserkennung |
Display & Sucher
Auf der Rückseite der M9 findet sich ein 2.5 Zoll großer nicht berührungsempfindlicher Bildschirm, mit 230.000 Bildpunkten. Er ist jedoch fest und damit weder neig-, noch schwenkbar. Die SL (Typ 601) hat ein 2.95 Zoll großes Touchdisplay, mit einer Auflösung von 1.04 Mio. Punkten. Es ist nicht beweglich.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Display | ||
Bildschirmdiagonale | 2.5 Zoll | 2.95 Zoll |
Auflösung | 230.000 Pixel | 1.04 Mio. Pixel |
Touchscreen | ||
neigbar | ||
schwenkbar | ||
LiveView | auch über HDMI | |
Wasserwage |
Neben ihrem Monitor, hat die Leica M9 zusätzlich auch einen optischen Sucher. Auch die Typ 601 ist mit einem Sucher ausgestattet. Genaugenommen ein EVF mit 100 prozentiger Sichtfeldabdeckung. Er löst mit guten 4.41 Mio. Pixel auf.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Sucher | optischer Sucher | elektronischer Sucher |
Sucherauflösung | 4.41 Mio. Pixel | |
Bildabdeckung | 100 Prozent | |
Vergrößerung | 0.8-fach | |
Dioptrienausgleich | -3 bis 3 Dioptrien | -4 bis 2 Dioptrien |
Speicher
Gespeichert wird auf Speicherkarten vom Typ SD und SDHC, wogegen die die SL außerdem auch SDXC unterstützt. Der M9 steht dazu ein Kartenlaufwerk bereit. Ihr Vergleichspartner hat dafür gleich zwei Slots. Internen Speicherplatz bietet keines der Kameramodelle.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Typ | SD, SDHC | SD, SDHC, SDXC |
Geschwindigkeitsklasse | UHS-I, UHS-II | |
Karteneinschübe | 1 Slot | 2 Slots |
interner Speicher |
Konnektivität
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Bluetooth | ||
WiFi | ||
Ethernet LAN | ||
NFC | ||
GPS | internes GPS-Modul | |
optionaler Funktionshandgriff | ||
optionaler Fernauslöser | ||
USB-Version | 2.0 | 3.0 |
Gehäuse
Es werden zwei spiegellose Bodys mit unterschiedlichen Objektivanschluss verglichen. Die M9 mit Leica M- und Typ 601 mit Leica L-Anschluss. Dies bedeutet, dass das Objektivangebot unterschiedlich groß ausfällt: Einschließlich Herstellereigener und DSLM-Objektive von Fremdherstellern, umfasst unsere Datenbank 81 M-Mount-Objektive. Für das L-Bajonett sind es dagegen nur 57 Linsen und somit weniger. Da es sich um zwei Vollformat-DSLMS handelt ist auch der Crop-Faktor mit 1,0x bei beiden gleichbleibend.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Bajonett | Leica M-Mount | Leica L-Mount |
Objektivangebot | 81 Objektive | 57 Objektive |
Die größere beider spiegellosen Systemkameras im Vergleich ist die SL (Typ 601). Sie misst 14,7 x 10,4 x 3,9 cm und wiegt ohne Akku 771 g. Kompakter fällt die 13,9 x 8,0 x 3,7 cm große M9 aus. Mit 585 g (inkl. Akku) ist sie ebenso deutlich leichter.
M9 | SL (Typ 601) | |
---|---|---|
Abmessungen | 139 x 80 x 37 mm | 147 x 104 x 39 mm |
Gewicht | 585 g mit Akku | 771 g ohne Akku |
Fazit
Mit einer Gesamtpunktzahl von 29.5 hat die Leica SL (Typ 601) im direkten Systemkamera-Vergleich die Nase vorn. Dennoch spricht mit 19.5 Punkten auch einiges für die M9. Weiterhin ist da der immense Altersunterschied von rund sechs Jahren. Zu berücksichtigen ist ebenso der UVP beider DSLMs, den 1.405,- Euro trennen. Bei 6.900,- und 5.495,- entspricht dies einen Mehrpreis von rund 20 Prozent, die unser Vergleichssieger veranschlagt. Aktuelle Straßenpreise außen vor.
Für die Leica SL (Typ 601) spricht:
- effektiv um 5,9 Mio. Pixel höhere Bildauflösung
- kürzere Verschlusszeit bis 1/8.000 Sek. möglich
- längere Verschlusszeit bis 60 Sekunden möglich
- niedrigere Lichtempfindlichkeit ab ISO 50
- höhere Lichtempfindlichkeit bis ISO 50.000
- ist mit einer Blitzsynchronbuchse ausgestattet
- 0.45 Zoll größerer Bildschirm
- höher auflösenderer Monitor mit 810.000 Pixel mehr
- berührungsempfindlicher Bildschirm
- mit WLAN-Funkmodul ausgestattet
- kann die aktuelle GPS-Position in den Metadaten der Fotos speichern
- optionaler Funktionshandgriff erhältlich
Die Typ 601 ist erhältlich bei:
Für die Leica M9 spricht:
- ca. 20 Prozent günstiger (gem. UVP seitens Leica)
- niedrigere Pixeldichte
- größeres Objektivangebot
- portablerer Body
- viel leichteres Kameragehäuse