Leica SL (Typ 601) vs. TL (Typ 701)

Die SL (Typ 601) von Leica hat einen nicht-sta­bi­li­sier­ten 24 Mega­pixel CMOS-Sen­sor im Klein­bild­format. Effek­tiv bringt es die­ser bei höchs­ter Bild­auf­lö­sung auf 24.000.000 Pixel. Im direk­ten Ver­gleich da­zu steht die etwas jün­gere Leica TL (Typ 701) mit einem 16.1 Mega­pixel CMOS-APS-C-Sensor, ohne Bild­sta­bi­li­sa­tor. Er bringt es auf effek­tive 16.084.992 Pixel.

Miteinander verglichen wird also eine Voll­format-, mit einer APS-C-System­kamera. Die SL löst deut­lich höher auf. Sie hat eine Pixel­dichte von 6 µm. Dem steht die TL (Typ 701) mit 4.8 µm ge­gen­über, was so auf dem Papier zu­nächst ein­mal sehr viel schlech­ter klin­gen mag. Pau­scha­li­sieren lässt das Rausch­ver­hal­ten, an­hand des Pixel­ab­stan­des allein je­doch nicht.

Bilder kann die Leica SL mit einer Auf­lö­sung von maxi­mal 6.000 x 4.000 und die TL mit 4.928 x 3.264 Pixel auf­neh­men. Ers­tere hat da­mit deut­lich mehr Re­ser­ven für den Druck oder einen nach­träg­lichen Zu­schnitt. Ge­spei­chert wird wahl­weise im JPEG-Format, die SL unter­stützt außer­dem auch RAW und die TL noch DNG. Beide haben einen elektronischen, wie auch mechanischen Schlitzverschluss. Die SL (Typ 601) er­laubt Ver­schluss­zei­ten von 1/8.000 bis 60 und die TL (Typ 701) von 1/4.000 bis 30 Sekun­den. Lang­zeit­be­lich­tun­gen mit­tels Bulb-Funk­tion werden eben­falls unterstützt.
Bei ihrer Licht­emp­find­lich­keit liegt die SL (Typ 601) mit ISO 50 bis 50.000, ge­gen­über der TL (Typ 701) mit ISO 100 bis 12.500, in bei­den Rich­tun­gen vorn.
In puncto Serien­bild­ge­schwin­dig­keit hat die neuere Typ 701, mit ledig­lich 5 statt 11 Bildern pro Sekunde, deut­lich das Nachsehen.

Einen integrierten Blitz mit Leit­zahl 4.5 (bei ISO 100) hat nur die TL (Typ 701). Über deren Blitz­schuh kann ein Sys­tem­blitz ge­nutzt werden. Die Blitz­syn­chron­zeit liegt bei 1/250 bzw. 1/180 Sekunde.

Videoaufnahmen sind mit beiden Modellen mög­lich. Als 4K-System­kamera macht je­doch die SL (Typ 601) das Rennen. Im Ver­gleich da­zu bie­tet die TL (Typ 701) Full HD, also nur gut ein Vier­tel der Video­auf­lö­sung von UHD. Ers­tere kommt auf hoch­auf­lösen­dere 24 Vollbilder pro Sekunde, letz­tere schafft 30 Vollbilder.

Beide DSLMs unterstützten die Fokus-Modi: Autofokus, Gesichtserkennung und manueller Fokus.

Auf der Rückseite der SL (Typ 601) findet sich ein 2.95 Zoll großer Touch­screen, mit 1.04 Mio. Bild­punk­ten. Er ist je­doch fest und da­mit weder neig-, noch schwenk­bar. Die TL (Typ 701) hat ein 3.7 Zoll großes Touch­display, mit einer Auf­lö­sung von 1.3 Mio. Punk­ten. Es ist nicht beweglich.

Neben ihrem Monitor, hat die Leica Typ 601 zusätzlich auch einen elek­tro­ni­schen Sucher mit 100 Pro­zent Bild­feld­ab­dec­kung und 0.8-facher Ver­größe­rung. Die­ser löst mit guten 4.41 Mio. Bild­punk­ten auf. Im Ge­gen­satz zum Moni­tor, hat die Leica Typ 701 kei­nen Su­cher verbaut. Ein sol­cher wird sei­tens Leica nur optio­nal als elek­tro­ni­scher Auf­steck­sucher an­ge­bo­ten.

Bei der SL er­folgt die Strom­ver­sor­gung über einen her­stel­ler­spe­zi­fi­schen Akku mit einer Ka­pa­zi­tät von 1.860 mAh. Eine volle Akku­ladung ist dabei aus­rei­chend für ca. 400 Auf­nah­men, gem. CIPA-Stan­dart.
Die TL setzt auf einen Spezial­akku vom Typ Leica BPDC13 (985 mAh). Eben­falls fin­det nur ein Akku im Kamera­ge­häuse Platz. Mit einer Akku­la­dung sind etwa 400 Foto­auf­nah­men mög­lich. Also gleich viele, als beim etwas älteren Ver­gleichs­modell.

Beide Systemkameras unter­stüt­zen Spei­cher­kar­ten vom Typ SD, SDHC, und SDXC. Der SL stehen dazu zwei Karten­lauf­werke bereit. Die TL hat da­ge­gen nur einen Slot.

Es werden zwei spiegellose Bodys mit L-Bajo­nett ver­glichen. An die­sem las­sen sich Ob­jek­tive mit Leica L-Mount an­schließen. Da­zu zäh­len der­zeit 57 DSLM-Objek­tive mit L-Anschluss. Zu be­rück­sich­ti­gen ist natür­lich, dass die Voll­format-Digital­kamera einen Crop-Faktor von 1,0x hat, wo­ge­gen er beim APS-C-Modell bei 1,5x liegt.

Die größere beider spiegel­losen System­kameras im Ver­gleich ist die SL (Typ 601). Sie misst 14,7 x 10,4 x 3,9 cm und wiegt ohne Akku 771 g. Kom­pak­ter fällt die 13,4 x 6,9 x 3,3 cm große TL (Typ 701) aus. Mit 339 g (ohne Akku) ist sie eben­so deutlich leichter.

Mit einer Gesamtpunktzahl von 35.5 hat die Leica SL (Typ 601) im direk­ten Systemkamera-Ver­gleich die Nase vorn. Dennoch spricht mit 23.5 Punk­ten auch eini­ges für die TL (Typ 701). Zu be­rück­sich­tigen ist eben­so der UVP bei­der DSLMs, den 5.250,- Euro tren­nen. Bei 6.900,- und 1.650,- ent­spricht dies einen Mehr­preis von rund 76 Pro­zent, die unser Ver­gleichs­sieger veran­schlagt. Aktu­elle Straßen­preise außen vor.

Für die Leica SL (Typ 601) spricht:

• größerer Bildsensor
• niedrigere Pixeldichte
• effektiv um 7,9 Mio. Pixel höhere Bildauflösung
• kürzere Verschlusszeit bis 1/8.000 Sek. möglich
• längere Verschlusszeit bis 60 Sekunden möglich
• niedrigere Lichtempfindlichkeit ab ISO 50
• höhere Lichtempfindlichkeit bis ISO 50.000
• um 6,0 Bilder/Sek. schnellere Serienbildgeschwindigkeit
• ist mit einer Blitzsynchronbuchse ausgestattet
• ermöglicht mit 1/250 Sekunde eine um 70 Milli­sekun­den kürzere Blitz­synchron­zeit
• höhere Videoauflösung
• hat einen Mikrofonanschluss
• hat einen eingebauten Sucher
• kann die aktuelle GPS-Position in den Metadaten der Fotos speichern
• optionaler Funktionshandgriff erhältlich

Die Typ 601 ist erhältlich bei:

Für die Leica TL (Typ 701) spricht:

• ca. 76 Prozent günstiger (gem. UVP seitens Leica)
• hat ein eingebautes Blitzgerät
• 0.75 Zoll größerer Bildschirm
• höher auflösenderer Monitor
• interner Speicher
• portablerer Body
• viel leichteres Kameragehäuse

Die Typ 701 ist erhältlich bei: