Leica SL2-S (Typ 9584) vs. SL3-S (Typ 4506)

Die SL2-S (Typ 9584) von Leica hat einen über fünf Achsen sta­bi­li­sier­ten 24.6 Mega­pixel BSI-CMOS-Sen­sor im Klein­bild­format. Effek­tiv bringt es die­ser bei höchs­ter Bild­auf­lö­sung auf 24.000.000 Pixel. Im direk­ten Ver­gleich da­zu steht die deut­lich jün­gere Leica SL3-S (Typ 4506) mit einem 25.3 Mega­pixel CMOS-Voll­format-Sensor, mit­samt 5-Achsen Bild­sta­bi­li­sa­tor. Auch er bringt es auf effek­tive 24.000.000 Pixel.

Miteinander verglichen werden also zwei Voll­format System­kameras. Die SL3-S löst etwas höher auf. Sie hat eine Pixel­dichte von 6 µm. Dem steht die SL2-S (Typ 9584) mit gleichem Pixel­pitch ge­gen­über. Pau­scha­li­sieren lässt das Rausch­ver­hal­ten, an­hand des Pixel­ab­stan­des allein je­doch nicht. Schon gar nicht bei zwei Kamera­modellen vom selben Her­steller, zwischen deren Release bereits gut fünf Jahre liegen.

Bilder lassen sich bei beiden Ver­gleichs­part­nern mit maxi­mal 6.000 x 4.000 Pixel auf­neh­men. Ge­spei­chert wird wahl­weise im JPEG- oder DNG-Format, die SL3-S unter­stützt außer­dem auch RAW. Beide haben einen elektronischen, wie auch mechanischen Schlitzverschluss. Die SL2-S (Typ 9584) er­laubt Ver­schluss­zei­ten von 1/16.000 bis 1.800 und die SL3-S (Typ 4506) von 1/16.000 bis 60 Sekun­den. Lang­zeit­be­lich­tun­gen mit­tels Bulb-Funk­tion werden eben­falls unterstützt.
Bei ihrer Licht­emp­find­lich­keit nehmen sich die DSLMs mit ISO 50 zu­min­dest am unteren Ende nichts. Mit einer maxi­ma­len Empfind­lich­keit von ISO 200.000 liegt aber die SL3-S (Typ 4506) vorn. Die SL2-S (Typ 9584) schafft es hier da­ge­gen nur auf ISO 100.000.
In puncto Serien­bild­ge­schwin­dig­keit hat die neuere Typ 4506, mit ledig­lich 7 statt 9 Bildern pro Sekunde, etwas das Nachsehen.

Einen integrierten Blitz hat keine der Ver­gleichs­kameras. Über deren Blitz­schuh kann da­für aber ein Sys­tem­blitz ge­nutzt werden. Die Blitz­syn­chron­zeit liegt bei 1/250 bzw. 1/200 Sekunde.

Videoaufnahmen sind mit beiden Modellen mög­lich. Als 6K-System­kamera macht je­doch die SL3-S (Typ 4506) das Rennen. Im Ver­gleich da­zu bie­tet die SL2-S (Typ 9584) 4K, also nur gut ein Drei­tel der Video­auf­lö­sung von 6K. Ers­tere kommt auf hoch­auf­lösen­dere 30 Vollbilder pro Sekunde, letz­tere schafft 60 Vollbilder.

Beide DSLMs unterstützten die Fokus-Modi: Autofokus, Gesichtserkennung, Verfolgung, Touchfokus und manueller Fokus. Die Leica SL3-S (Typ 4506) hat außer­dem auch Eye-AF mit an Board.

Auf der Rückseite der SL2-S (Typ 9584) findet sich ein 3.2 Zoll großer Touch­screen, mit 2.1 Mio. Bild­punk­ten. Er ist je­doch fest und da­mit weder neig-, noch schwenk­bar. Die SL3-S (Typ 4506) hat ein eben­so 3.2 Zoll großes Touch­display, mit gleicher Auf­lö­sung. Es ist zwar klapp-, aber ebenso wenig schwenk­bar.

Neben ihrem Monitor, hat die Leica Typ 9584 zusätzlich auch einen elek­tro­ni­schen Sucher mit 100 Pro­zent Bild­feld­ab­dec­kung und 0.78-facher Ver­größe­rung. Die­ser löst mit sehr guten 5.76 Mio. Bild­punk­ten auf. Auch die Typ 4506 ist mit einem Sucher aus­ge­stat­tet. Ge­nau­ge­nom­men ein EVF mit 0.78-facher Ver­größe­rung, bei 100 pro­zen­ti­ger Sicht­feld­ab­dec­kung. Er löst mit sehr guten 5.76 Mio. Pixel und da­mit gleich­hoch auf.

Bei der SL2-S er­folgt die Strom­ver­sor­gung über einen Leica BP-SCL4 mit 7,2 Volt und einer Ka­pa­zi­tät von 1.860 mAh. Eine volle Akku­ladung ist dabei aus­rei­chend für ca. 510 Auf­nah­men, gem. CIPA-Stan­dart. Ein USB-Netz­teil kann an der DSLM an­ge­schlos­sen werden.
Die SL3-S setzt dagegen auf einen Spezial­akku vom Typ Leica BP-SCL6 (7,2 Volt; 2.200 mAh). Eben­falls fin­det nur ein Akku im Kamera­ge­häuse Platz. Mit einer Akku­la­dung sind etwa 1.042 Foto­auf­nah­men mög­lich. Also gut 532 Bilder mehr, als beim deut­lich älteren Ver­gleichs­modell. Die An­schluss­mög­lich­keit eines USB-Netz­teils bietet sich ebenso.

Gespeichert wird auf Speicherkarten vom Typ SD, SDHC und SDXC, wogegen die die SL3-S außer­dem auch CFexpress Typ B unter­stützt. Der SL2-S steht dazu ein Karten­lauf­werk bereit. Ihr Ver­gleichs­part­ner hat da­für gleich zwei Slots. Inter­nen Speicher­platz bie­tet kei­nes der Kamera­modelle.

Es werden zwei spiegellose Bodys mit L-Bajo­nett ver­glichen. An die­sem las­sen sich Ob­jek­tive mit Leica L-Mount an­schließen. Da­zu zäh­len der­zeit 57 DSLM-Objek­tive mit L-Anschluss. Da es sich um zwei Voll­format-DSLMS han­delt ist auch der Crop-Faktor mit 1,0x bei bei­den gleich­bleibend.

Die größere beider spiegel­losen System­kameras im Ver­gleich ist die SL2-S (Typ 9584). Sie misst 14,6 x 10,7 x 8,3 cm und wiegt ohne Akku 850 g. Etwas kom­pak­ter fällt die 14,1 x 10,8 x 8,3 cm große SL3-S (Typ 4506) aus. Mit 768 g (ohne Akku) ist sie eben­so etwas leichter.

Mit einer Gesamtpunktzahl von 51.5 hat die Leica SL3-S (Typ 4506) im direk­ten Systemkamera-Ver­gleich die Nase vorn. Dennoch spricht mit 38 Punk­ten auch eini­ges für die SL2-S (Typ 9584). Weiter­hin ist da der nicht zu unter­schät­zende Alters­unter­schied von rund fünf Jahren.

Für die Leica SL3-S (Typ 4506) spricht:

• höhere Lichtempfindlichkeit bis ISO 200.000
• um 5,0 Bilder/Sek. schnellere Serienbildgeschwindigkeit bei elektronischem Verschluss
• ist mit einer Blitzsynchronbuchse ausgestattet
• höhere Videoauflösung
• höhere Video-Bitrate
• höher auflösenderer Monitor
• neigbares Display
• gut 532 Fotos mehr mit einer Akkuladung (gem. CIPA-Standart) möglich
• optionaler Fernauslöser verwendbar
• portablerer Body
• etwas leichteres Kameragehäuse

Die Typ 4506 ist erhältlich bei:

Für die Leica SL2-S (Typ 9584) spricht:

• ca. 13 Prozent günstiger (gem. UVP seitens Leica)
• längere Verschlusszeit bis 1.800 Sekunden möglich
• um 2,0 Bilder/Sek. höhere Serienbildgeschwindigkeit mit mechanischem Verschluss
• ermöglicht mit 1/250 Sekunde eine um 50 Milli­sekun­den kürzere Blitz­synchron­zeit

Die Typ 9584 ist erhältlich bei: