Fujifilm X-T4 vs. Leica SL2-S (Typ 9584)
Zwei spiegellose Systemkameras im Vergleich: Fujifilm X-T4 oder Leica SL2-S (Typ 9584), welche ist besser? Wir gehen Schritt für Schritt alle Gemeinsamkeiten, wie auch Unterschiede durch und werfen hier und da sogar einen Blick über den Tellerrand hinaus. Beide Kameras stammen aus dem Jahr 2020. Das macht sie, zumindest von ihrer Markteinführung her, zu idealen Vergleichspartnern. Letztere ist aber dennoch rund acht Monate jünger. Hier gelangst du direkt zum Fazit, mitsamt Gesamtpunktzahl dieses DSLM-Vergleichs.


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Sensor
Die X-T4 von Fujifilm hat einen über fünf Achsen stabilisierten 26.1 Megapixel X-Trans 4 BSI-CMOS-Sensor im APS-C-Format. Effektiv bringt es dieser bei höchster Bildauflösung auf 25.958.400 Pixel. Im direkten Vergleich dazu steht die Leica SL2-S (Typ 9584) mit einem 24.6 Megapixel BSI-CMOS-Vollformat-Sensor, mitsamt 5-Achsen Bildstabilisator. Er bringt es auf effektive 24.000.000 Pixel.
Miteinander verglichen wird also eine APS-C-, mit einer Vollformat-Systemkamera. Die X-T4 löst etwas höher auf. Sie hat eine Pixeldichte von 3.8 µm. Dem steht die SL2-S (Typ 9584) mit 6 µm gegenüber, was so auf dem Papier zunächst einmal sehr viel besser klingen mag. Pauschalisieren lässt das Rauschverhalten, anhand des Pixelabstandes allein jedoch nicht.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Sensor | APS-C Abmessungen: 23.5 x 15.6 mm | Kleinbild Abmessungen: 36 x 24 mm |
Crop-Faktor | 1,5-fach | 1,0-fach |
Auflösung | 26,1 Megapixel | 24,6 Megapixel |
Pixelpitch | 3.8 µm | 6 µm |
Bildstabilisator |
Foto & Video
Bilder kann die Fuji X-T4 mit einer Auflösung von maximal 6.240 x 4.160 und die Leica SL2-S mit 6.000 x 4.000 Pixel aufnehmen. Erstere hat damit etwas mehr Reserven für den Druck oder einen nachträglichen Zuschnitt. Gespeichert wird wahlweise im JPEG-Format, die Fujifilm unterstützt außerdem auch RAW und die Leica noch DNG. Beide haben einen elektronischen, wie auch mechanischen Schlitzverschluss. Die X-T4 erlaubt Verschlusszeiten von 1/32.000 bis 30 und die SL2-S (Typ 9584) von 1/16.000 bis 1.800 Sekunden. Langzeitbelichtungen mittels Bulb-Funktion werden ebenfalls unterstützt.
Bei ihrer Lichtempfindlichkeit liegt die Leica mit ISO 50 bis 100.000, gegenüber der Fuji mit ISO 80 bis 51.200, in beiden Richtungen vorn.
In puncto Serienbildgeschwindigkeit hat die ältere Typ 9584, mit lediglich 9 statt 15 Bildern pro Sekunde, deutlich das Nachsehen.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Bildauflösung | 6.240 x 4.160 Pixel effektive 26,0 Megapixel | 6.000 x 4.000 Pixel effektive 24,0 Megapixel |
JPEG-Format | ||
RAW-Format | ||
DNG-Format | ||
Verschlussart | Schlitzverschluss | Schlitzverschluss |
Verschluss-Haltbarkeit | ca. 300.000 Auslösungen | |
mechanischer Verschluss | ||
elektronischer Verschluss | ||
min. Verschlusszeit | 1/32.000 Sek. mechanisch: 1/8.000 Sek. | 1/16.000 Sek. mechanisch: 1/8.000 Sek. |
max. Verschlusszeit | 30 Sekunden | 1800 Sekunden |
Bulb-Funktion | ||
min. Lichtempfindlichkeit | ISO 160 erweiterbar auf ISO 80 | ISO 100 erweiterbar auf ISO 50 |
max. Lichtempfindlichkeit | ISO 12.800 erweiterbar auf ISO 51.200 | ISO 100.000 |
Serienbilder (mechanisch) | 15,0 Bilder/Sek. | 9,0 Bilder/Sek. |
Serienbilder (elektronisch) | 20,0 Bilder/Sek. | 25,0 Bilder/Sek. |
Einen integrierten Blitz hat keine der Vergleichskameras. Über deren Blitzschuh kann dafür aber ein Systemblitz genutzt werden. Die Blitzsynchronzeit liegt bei 1/250 Sekunde.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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interner Blitz | ||
Blitzschuh | ||
Blitzsynchronbuchse | ||
Blitzsynchronzeit | 1/250 Sekunde | 1/250 Sekunde |
Videoaufnahmen sind mit beiden Modellen in 4K möglich. Auch in ihrer Framerate, von 60 Vollbilder pro Sekunde, unterscheiden sie sich nicht.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Videoauflösung | 4K 4.096 x 2.160 Pixel | 4K 4.096 x 2.160 Pixel |
Framerate | 60 fps | 60 fps |
Bitrate | 400 Mbit/s | 150 Mbit/s |
Aufnahmezeitlimit | 20 Sekunden | |
Kopfhöreranschluss | ||
Mikrofonanschluss |
Fokus
Beide DSLMs unterstützten die Fokus-Modi: Autofokus, Gesichtserkennung, Verfolgung, Touchfokus und manueller Fokus. Die Fujifilm X-T4 hat außerdem auch Eye-AF.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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AF-Typ | Hybridfokus Phasenvergleich + Kontrast | Hybridfokus Phasenvergleich + Kontrast |
AF-Hilfslicht | LED | LED |
Autofokus | ||
Gesichtserkennung | ||
Eye-AF | ||
Verfolgung | ||
Touchfokus | ||
manueller Fokus |
Display & Sucher
Auf der Rückseite der X-T4 findet sich ein 3 Zoll großer Touchscreen, mit 1.62 Mio. Bildpunkten. Er ist neig-, wie auch schwenkbar. Die SL2-S (Typ 9584) hat ein 3.2 Zoll großes Touchdisplay, mit einer Auflösung von 2.1 Mio. Punkten. Es ist nicht beweglich.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Display | ||
Bildschirmdiagonale | 3 Zoll | 3.2 Zoll |
Auflösung | 1.62 Mio. Pixel | 2.1 Mio. Pixel |
Touchscreen | ||
neigbar | ||
schwenkbar | ||
LiveView | auch über HDMI | auch über HDMI |
Wasserwage |
Neben ihrem Monitor, hat die Fuji X-T4 zusätzlich auch einen elektronischen Sucher mit 100 Prozent Bildfeldabdeckung und 0.75-facher Vergrößerung. Dieser löst mit guten 3.69 Mio. Bildpunkten auf. Auch die Leica Typ 9584 ist mit einem Sucher ausgestattet. Genaugenommen ein EVF mit 0.75-facher Vergrößerung, bei 100 prozentiger Sichtfeldabdeckung. Er löst mit sehr guten 5.76 Mio. Pixel und damit vergleichsweise etwas höher auf.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Sucher | elektronischer Sucher | elektronischer Sucher |
Sucherauflösung | 3.69 Mio. Pixel | 5.76 Mio. Pixel |
Bildabdeckung | 100 Prozent | 100 Prozent |
Vergrößerung | 0.75-fach | 0.78-fach |
Dioptrienausgleich | -4 bis 2 Dioptrien | -4 bis 2 Dioptrien |


Akku & Speicher
Bei der X-T4 erfolgt die Stromversorgung über einen Fujifilm NP-W235 mit 7,2 Volt und einer Kapazität von 2.200 mAh. Eine volle Akkuladung ist dabei ausreichend für ca. 500 Aufnahmen, gem. CIPA-Standart. Ein USB-Netzteil kann an der DSLM angeschlossen werden.
Die SL2-S setzt dagegen auf einen Spezialakku vom Typ Leica BP-SCL4 (7,2 Volt; 1.860 mAh). Ebenfalls findet nur ein Akku im Kameragehäuse Platz. Mit einer Akkuladung sind etwa 510 Fotoaufnahmen möglich. Also gut 10 Bilder mehr, als beim Vergleichsmodell von Leica. Die Anschlussmöglichkeit eines USB-Netzteils bietet sich ebenso.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Typ | Fujifilm NP-W235 7,2 Volt; 2.200 mAh | Leica BP-SCL4 7,2 Volt; 1.860 mAh |
Anzahl | 1 Akku | 1 Akku |
Akkulaufzeit | 500 Fotos gem. CIPA-Standart | 510 Fotos gem. CIPA-Standart |
Netzteil | USB-Netzteil | USB-Netzteil |
Beide Systemkameras unterstützen Speicherkarten vom Typ SD, SDHC, und SDXC. Der Fujifilm-DSLM stehen dazu zwei Kartenlaufwerke bereit. Die Leica hat dagegen nur einen Slot. Internen Speicherplatz bietet keines der Kameramodelle.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Typ | SD, SDHC, SDXC | SD, SDHC, SDXC |
Geschwindigkeitsklasse | UHS-II | UHS-II |
Karteneinschübe | 2 Slots | 1 Slot |
interner Speicher |
Konnektivität
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Bluetooth | ||
WiFi | ||
Ethernet LAN | ||
NFC | ||
GPS | via Smartphone | via Smartphone |
optionaler Funktionshandgriff | ||
optionaler Fernauslöser | ||
USB-Version | 3.1 Micro-USB | 3.1 USB C |
Gehäuse
Es werden zwei spiegellose Bodys mit unterschiedlichen Objektivanschluss verglichen. Die X-T4 mit Fujifilm X- und Typ 9584 mit Leica L-Anschluss. Dies bedeutet, dass das Objektivangebot unterschiedlich groß ausfällt: Einschließlich Herstellereigener und DSLM-Objektive von Fremdherstellern, umfasst unsere Datenbank 82 X-Mount-Objektive. Für das L-Bajonett sind es dagegen nur 57 Linsen und somit weniger. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass die APS-C-Digitalkamera einen Crop-Faktor von 1,5x hat, wogegen er beim Vollformat-Modell bei 1,0x liegt.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Bajonett | Fujifilm X-Mount | Leica L-Mount |
Objektivangebot | 82 Objektive | 57 Objektive |
Die größere beider spiegellosen Systemkameras im Vergleich ist die SL2-S (Typ 9584). Sie misst 14,6 x 10,7 x 8,3 cm und wiegt ohne Akku 850 g. Kompakter fällt die 13,5 x 9,3 x 6,4 cm große X-T4 aus. Mit 526 g (ohne Akku) ist sie ebenso deutlich leichter.
Fuji X-T4 | Leica SL2-S | |
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Abmessungen | 135 x 93 x 64 mm | 146 x 107 x 83 mm |
Gewicht | 526 g ohne Akku | 850 g ohne Akku |

Fazit
Mit einer Gesamtpunktzahl von 43.5 hat die Fujifilm X-T4 im direkten Systemkamera-Vergleich leicht die Nase vorn. Dennoch spricht mit 42.5 Punkten auch einiges für die Leica SL2-S (Typ 9584). Zu berücksichtigen ist ebenso der UVP beider DSLMs, den 2.701,- Euro trennen. Bei 1.799,- und 4.500,- entspricht dies eine Ersparnis von rund 60 Prozent, die unser Vergleichssieger veranschlagt. Aktuelle Straßenpreise außen vor.
Für die Fujifilm X-T4 spricht:
- ca. 60 Prozent günstiger (gem. UVP seitens Fuji)
- effektiv um 2,0 Mio. Pixel höhere Bildauflösung
- kürzere Verschlusszeit bis 1/32.000 Sek. möglich
- um 6,0 Bilder/Sek. höhere Serienbildgeschwindigkeit mit mechanischem Verschluss
- ist mit einer Blitzsynchronbuchse ausgestattet
- höhere Video-Bitrate
- neigbares Display
- schwenkbarer Screen
- optionaler Fernauslöser verwendbar
- größeres Objektivangebot
- portablerer Body
- viel leichteres Kameragehäuse
Die X-T4 ist erhältlich bei:
Für die Leica SL2-S (Typ 9584) spricht:
- größerer Bildsensor
- niedrigere Pixeldichte
- längere Verschlusszeit bis 1.800 Sekunden möglich
- niedrigere Lichtempfindlichkeit ab ISO 50
- höhere Lichtempfindlichkeit bis ISO 100.000
- um 5,0 Bilder/Sek. schnellere Serienbildgeschwindigkeit bei elektronischem Verschluss
- 0.2 Zoll größerer Bildschirm
- höher auflösenderer Monitor
- EVF mit um 2.07 Mio. Pixel höherer Auflösung
- etwas mehr Fotos mit einer Akkuladung (gem. CIPA-Standart) möglich