Fujifilm GFX 50R vs. Leica SL2-S (Typ 9584)

Die GFX 50R von Fujifilm hat einen nicht-sta­bi­li­sier­ten 51.4 Mega­pixel CMOS-Sen­sor im Mittel­format. Effek­tiv bringt es die­ser bei höchs­ter Bild­auf­lö­sung auf 51.121.152 Pixel. Im direk­ten Ver­gleich da­zu steht die etwas jün­gere Leica SL2-S (Typ 9584) mit einem 24.6 Mega­pixel BSI-CMOS-Voll­format-Sensor, mit­samt 5-Achsen Bild­sta­bi­li­sa­tor. Er bringt es auf effek­tive 24.000.000 Pixel.

Miteinander verglichen wird also eine Mittel­format-, mit einer Voll­format-System­kamera. Die 50R löst deut­lich höher auf. Sie hat eine Pixel­dichte von 5.3 µm. Dem steht die SL2-S (Typ 9584) mit 6 µm ge­gen­über, was so auf dem Papier zu­nächst ein­mal bes­ser klin­gen mag. Pau­scha­li­sieren lässt das Rausch­ver­hal­ten, an­hand des Pixel­ab­stan­des allein je­doch nicht.

Bilder kann die Fuji 50R mit einer Auf­lö­sung von maxi­mal 8.256 x 6.192 und die Leica SL2-S mit 6.000 x 4.000 Pixel auf­neh­men. Ers­tere hat da­mit deut­lich mehr Re­ser­ven für den Druck oder einen nach­träg­lichen Zu­schnitt. Ge­spei­chert wird wahl­weise im JPEG-Format, die Fujifilm unter­stützt außer­dem auch RAW & TIFF und die Leica noch DNG. Beide haben einen elektronischen, wie auch mechanischen Ver­schluss. Die GFX 50R er­laubt Ver­schluss­zei­ten von 1/16.000 bis 4 und die SL2-S (Typ 9584) von 1/16.000 bis 1.800 Sekun­den. Lang­zeit­be­lich­tun­gen mit­tels Bulb-Funk­tion werden eben­falls unterstützt.
Bei ihrer Licht­emp­find­lich­keit nehmen sich die DSLMs mit ISO 50 zu­min­dest am unteren Ende nichts. Mit einer maxi­ma­len Empfind­lich­keit von ISO 102.400 liegt aber die Fuji vorn. Die Leica schafft es hier da­ge­gen nur auf ISO 100.000.

Einen integrierten Blitz hat keine der Ver­gleichs­kameras. Über deren Blitz­schuh kann da­für aber ein Sys­tem­blitz ge­nutzt werden. Die Blitz­syn­chron­zeit liegt bei 1/125 bzw. 1/250 Sekunde.

Videoaufnahmen sind mit beiden Modellen mög­lich. Als 4K-System­kamera macht je­doch die SL2-S (Typ 9584) das Rennen. Im Ver­gleich da­zu bie­tet die GFX 50R Full HD, also nur gut ein Vier­tel der Video­auf­lö­sung von UHD. Ers­tere kommt auf hoch­auf­lösen­dere 60 Vollbilder pro Sekunde, letz­tere schafft 30 Vollbilder.

Beide DSLMs unterstützten die Fokus-Modi: Autofokus, Gesichtserkennung und manueller Fokus. Die Fujifilm GFX 50R hat außer­dem auch Eye-AF. Die Leica SL2-S (Typ 9584) hat außer­dem auch Verfolgung, sowie Touchfokus mit an Board.

Auf der Rückseite der 50R findet sich ein 3.2 Zoll großer Touch­screen, mit 2.36 Mio. Bild­punk­ten. Er ist zwar neig-, aber nicht schwenk­bar. Die SL2-S (Typ 9584) hat ein eben­so 3.2 Zoll großes Touch­display, mit gleicher Auf­lö­sung. Es ist nicht beweglich.

Neben ihrem Monitor, hat die Fuji GFX 50R zusätzlich auch einen elek­tro­ni­schen Sucher mit 0.77-facher Ver­größe­rung. Die­ser löst mit guten 3.69 Mio. Bild­punk­ten auf. Auch die Leica Typ 9584 ist mit einem Sucher aus­ge­stat­tet. Ge­nau­ge­nom­men ein EVF mit 0.77-facher Ver­größe­rung, bei 100 pro­zen­ti­ger Sicht­feld­ab­dec­kung. Er löst mit sehr guten 5.76 Mio. Pixel und da­mit ver­gleichs­weise etwas höher auf.

Bei der 50R er­folgt die Strom­ver­sor­gung über einen Fujifilm BC-T125 mit einer Ka­pa­zi­tät von 1.250 mAh. Eine volle Akku­ladung ist dabei aus­rei­chend für ca. 400 Auf­nah­men, gem. CIPA-Stan­dart.
Die SL2-S setzt dagegen auf einen Spezial­akku vom Typ Leica BP-SCL4 (7,2 Volt; 1.860 mAh). Eben­falls fin­det nur ein Akku im Kamera­ge­häuse Platz. Mit einer Akku­la­dung sind etwa 510 Foto­auf­nah­men mög­lich. Also gut 110 Bilder mehr, als beim etwas älteren Ver­gleichs­modell von Leica. Ein USB-Netz­teil lässt sich an der DSLM anschließen.

Gespeichert wird auf Speicherkarten vom Typ SDHC und SDXC, wogegen die die Leica-DSLM außer­dem auch SD unter­stützt. Der Fujifilm-DSLM stehen dazu zwei Karten­lauf­werke bereit. Ihr Ver­gleichs­part­ner hat da­ge­gen nur einen Slot. Inter­nen Speicher­platz bie­tet kei­nes der Kamera­modelle.

Es werden zwei spiegellose Bodys mit un­ter­schied­lichen Objek­tiv­an­schluss ver­glichen. Die 50R mit Fujifilm G- und Typ 9584 mit Leica L-An­schluss. Dies be­deu­tet, dass das Objek­tiv­an­ge­bot unter­schied­lich groß aus­fällt: Ein­schließ­lich Her­stel­ler­ei­ge­ner und DSLM-Objek­tive von Fremd­her­stellern, um­fasst unsere Daten­bank 57 L-Mount-Objek­tive. Für das G-Bajo­nett sind es da­ge­gen nur 13 Lin­sen und so­mit deut­lich weni­ger. Zu be­rück­sich­ti­gen ist natür­lich, dass die Mittel­format-Digital­kamera einen Crop-Faktor von 0,8x hat, wo­ge­gen er beim Voll­format-Modell bei 1,0x liegt.

Die größere beider spiegel­losen System­kameras im Ver­gleich ist die SL2-S (Typ 9584). Sie misst 14,6 x 10,7 x 8,3 cm und wiegt ohne Akku 850 g. Kom­pak­ter fällt die 16,1 x 9,7 x 6,6 cm große GFX 50R aus. Mit 775 g (inkl. Akku) ist sie eben­so leichter.

Mit einer Gesamtpunktzahl von 39.5 hat die Leica SL2-S (Typ 9584) im direk­ten Systemkamera-Ver­gleich die Nase vorn. Dennoch spricht mit 32 Punk­ten auch eini­ges für die Fujifilm GFX 50R. Weiter­hin ist da der Alters­unter­schied von rund zwei Jahren.

Für die Leica SL2-S (Typ 9584) spricht:

• niedrigere Pixeldichte
• Bild­stabilisator
• längere Verschlusszeit bis 1.800 Sekunden möglich
• ermöglicht mit 1/250 Sekunde eine um 125 Milli­sekun­den kürzere Blitz­synchron­zeit
• höhere Videoauflösung
• Kopfhöreranschluss vorhanden
• EVF mit um 2.07 Mio. Pixel höherer Auflösung
• gut 110 Fotos mehr mit einer Akkuladung (gem. CIPA-Standart) möglich
• optionaler Funktionshandgriff erhältlich
• größeres Objektivangebot

Die Typ 9584 ist erhältlich bei:

Für die Fujifilm GFX 50R spricht:

• größerer Bildsensor
• effektiv um 27,1 Mio. Pixel höhere Bildauflösung
• höhere Lichtempfindlichkeit bis ISO 102.400
• ist mit einer Blitzsynchronbuchse ausgestattet
• höher auflösenderer Monitor
• neigbares Display
• optionaler Fernauslöser verwendbar
• portablerer Body
• leichteres Kameragehäuse

Die GFX 50R ist erhältlich bei: