OM System OM-1 Mark II vs. Canon EOS R1
Zwei spiegellose Systemkameras im Vergleich: OM System OM-1 Mark II oder Canon EOS R1, welche ist besser? Wir gehen Schritt für Schritt alle Gemeinsamkeiten, wie auch Unterschiede durch und werfen hier und da sogar einen Blick über den Tellerrand hinaus. Beide Kameras stammen aus dem Jahr 2024. Das macht sie, zumindest von ihrer Markteinführung her, zu idealen Vergleichspartnern. Letztere ist aber dennoch rund acht Monate jünger. Hier gelangst du direkt zum Fazit, mitsamt Gesamtpunktzahl dieses DSLM-Vergleichs.


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Sensor
Die OM-1 Mark II von OM System hat einen über fünf Achsen stabilisierten 22.9 Megapixel BSI-Live MOS-Sensor mit Micro-Four-Thirds-Standart. Effektiv bringt es dieser bei höchster Bildauflösung auf 20.155.392 Pixel. Im direkten Vergleich dazu steht die Canon EOS R1 mit einem 26.7 Megapixel BSI-CMOS-Vollformat-Sensor, mitsamt 5-Achsen Bildstabilisator. Er bringt es auf effektive 24.000.000 Pixel.
Miteinander verglichen wird also eine Micro-Four-Thirds-, mit einer Vollformat-Systemkamera. Die R1 löst deutlich höher auf. Sie hat eine Pixeldichte von 6 µm. Dem steht die Mark II mit 3.3 µm gegenüber, was so auf dem Papier zunächst einmal sehr viel schlechter klingen mag. Pauschalisieren lässt das Rauschverhalten, anhand des Pixelabstandes allein jedoch nicht.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Sensor | MFT Abmessungen: 17.3 x 13 mm | Kleinbild Abmessungen: 36 x 24 mm |
Crop-Faktor | 2,1-fach | 1,0-fach |
Auflösung | 22,9 Megapixel | 26,7 Megapixel |
Pixelpitch | 3.3 µm | 6 µm |
Bildstabilisator |
Foto & Video
Bilder kann die Olympus Mark II mit einer Auflösung von maximal 5.184 x 3.888 und die Canon R1 mit 6.000 x 4.000 Pixel aufnehmen. Letztere hat damit mehr Reserven für den Druck oder einen nachträglichen Zuschnitt. Gespeichert wird wahlweise im JPEG- oder RAW-Format, die Canon unterstützt außerdem auch HEIF. Beide haben einen elektronischen, wie auch mechanischen Schlitzverschluss. Die OM-1 Mark II erlaubt Verschlusszeiten von 1/32.000 bis 60 und die EOS R1 von 1/64.000 bis 30 Sekunden. Langzeitbelichtungen mittels Bulb-Funktion werden ebenfalls unterstützt.
Bei ihrer Lichtempfindlichkeit liegt die Canon mit ISO 50 bis 409.600, gegenüber der Olympus mit ISO 80 bis 256.000, in beiden Richtungen vorn.
In puncto Serienbildgeschwindigkeit hat die ältere OM System OM-1 Mark II, mit lediglich 10 statt 12 Bildern pro Sekunde, etwas das Nachsehen.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Bildauflösung | 5.184 x 3.888 Pixel effektive 20,2 Megapixel | 6.000 x 4.000 Pixel effektive 24,0 Megapixel |
JPEG-Format | ||
RAW-Format | ||
HEIF-Format | ||
Verschlussart | Schlitzverschluss | Schlitzverschluss |
Verschluss-Haltbarkeit | ca. 400.000 Auslösungen | |
mechanischer Verschluss | ||
elektronischer Verschluss | ||
min. Verschlusszeit | 1/32.000 Sek. mechanisch: 1/8.000 Sek. | 1/64.000 Sek. mechanisch: 1/8.000 Sek. |
max. Verschlusszeit | 60 Sekunden | 30 Sekunden |
Bulb-Funktion | ||
min. Lichtempfindlichkeit | ISO 80 | ISO 100 erweiterbar auf ISO 50 |
max. Lichtempfindlichkeit | ISO 256.000 erweiterbar auf ISO 102.400 | ISO 102.400 erweiterbar auf ISO 409.600 |
Serienbilder (mechanisch) | 10,0 Bilder/Sek. | 12,0 Bilder/Sek. |
Einen integrierten Blitz hat keine der Vergleichskameras. Über deren Blitzschuh kann dafür aber ein Systemblitz genutzt werden. Auch eine Blitzsynchronbuchse ist vorhanden. Die Blitzsynchronzeit liegt bei 1/250 bzw. 1/200 Sekunde.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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interner Blitz | ||
Blitzschuh | ||
Blitzsynchronbuchse | ||
Blitzsynchronzeit | 1/250 Sekunde | 1/200 Sekunde |
Videoaufnahmen sind mit beiden Modellen möglich. Als 6K-Systemkamera macht jedoch die EOS R1 das Rennen. Im Vergleich dazu bietet die OM-1 Mark II 4K, also nur gut ein Zweitel der Videoauflösung von 6K. Ungeachtet der Auflösung liegt ihre Framerate bei Vollbilder pro Sekunde.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Videoauflösung | 4K 3.840 x 2.160 Pixel | 6K 6.000 x 3.164 Pixel |
Framerate | 60 fps | 60 fps |
Bitrate | 202 Mbit/s | 2.600 Mbit/s |
Aufnahmezeitlimit | unbegrenzt | 21.600 Sekunden |
Kopfhöreranschluss | ||
Mikrofonanschluss |
Fokus
Beide DSLMs unterstützten die Fokus-Modi: Gesichtserkennung, Eye-AF, Verfolgung, Touchfokus und manueller Fokus. Die OM System OM-1 Mark II hat außerdem auch Autofokus.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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AF-Typ | Hybridfokus Phasenvergleich + Kontrast | |
Arbeitsbereich | LW -8 bis 19 | LW -7.5 bis 21 |
AF-Hilfslicht | LED | LED |
Autofokus | ||
Gesichtserkennung | ||
Eye-AF | ||
Verfolgung | ||
Touchfokus | ||
manueller Fokus |
Display & Sucher
Auf der Rückseite der Mark II findet sich ein 3 Zoll großer Touchscreen, mit 1.62 Mio. Bildpunkten. Er ist neig-, wie auch schwenkbar. Die R1 hat ein 3.2 Zoll großes Touchdisplay, mit einer Auflösung von 2.1 Mio. Punkten. Es ist klapp-, wie auch schwenkbar.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Display | ||
Bildschirmdiagonale | 3 Zoll | 3.2 Zoll |
Auflösung | 1.62 Mio. Pixel | 2.1 Mio. Pixel |
Touchscreen | ||
neigbar | ||
schwenkbar | ||
LiveView | auch über HDMI | auch über HDMI |
Wasserwage |
Neben ihrem Monitor, hat die Olympus OM-1 Mark II zusätzlich auch einen elektronischen Sucher mit 100 Prozent Bildfeldabdeckung und 1.65-facher Vergrößerung. Dieser löst mit sehr guten 5.76 Mio. Bildpunkten auf. Auch die Canon EOS R1 ist mit einem Sucher ausgestattet. Genaugenommen ein EVF mit 1.65-facher Vergrößerung, bei 100 prozentiger Sichtfeldabdeckung. Er löst mit sagenhaften 9.44 Mio. Pixel und damit vergleichsweise viel höher auf.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Sucher | elektronischer Sucher | elektronischer Sucher |
Sucherauflösung | 5.76 Mio. Pixel | 9.44 Mio. Pixel |
Bildabdeckung | 100 Prozent | 100 Prozent |
Vergrößerung | 1.65-fach | 0.9-fach |
Dioptrienausgleich | -4 bis 2 Dioptrien | -4 bis 2 Dioptrien |


Akku & Speicher
Bei der Mark II erfolgt die Stromversorgung über einen OM System BLX‑1 mit 7,2 Volt und einer Kapazität von 2.280 mAh. Eine volle Akkuladung ist dabei ausreichend für ca. 520 Aufnahmen, gem. CIPA-Standart. Ein USB-Netzteil kann an der DSLM angeschlossen werden.
Die R1 setzt dagegen auf einen Spezialakku vom Typ Canon LP-E19 (10,8 Volt; 2.700 mAh). Ebenfalls findet nur ein Akku im Kameragehäuse Platz. Mit einer Akkuladung sind etwa 1.330 Fotoaufnahmen möglich. Also gut 810 Bilder mehr, als beim Vergleichsmodell von Canon. Die Anschlussmöglichkeit eines USB-Netzteils bietet sich ebenso.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Typ | OM System BLX‑1 7,2 Volt; 2.280 mAh | Canon LP-E19 10,8 Volt; 2.700 mAh |
Anzahl | 1 Akku | 1 Akku |
Akkulaufzeit | 520 Fotos gem. CIPA-Standart | 1.330 Fotos gem. CIPA-Standart |
Netzteil | USB-Netzteil | USB-Netzteil |
Die OM System-DSLM unterstützt Speicherkarten vom Typ SD-, SDHC- & SDXC, wogegen bei der Canon auf CFexpress Typ B gespeichert wird. Dazu stehen jeweils zwei Kartenlaufwerke bereit. Internen Speicherplatz bietet keines der Kameramodelle.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Typ | SD, SDHC, SDXC | CFexpress Typ B |
Geschwindigkeitsklasse | UHS-II | |
Karteneinschübe | 2 Slots | 2 Slots |
interner Speicher |
Konnektivität
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Bluetooth | ||
WiFi | ||
Ethernet LAN | ||
NFC | ||
GPS | via Smartphone | externer GPS-Empfänger |
optionaler Funktionshandgriff | ||
optionaler Fernauslöser | ||
USB-Version | 3.2 USB C | 3.2 USB C |
Gehäuse
Es werden zwei spiegellose Bodys mit unterschiedlichen Objektivanschluss verglichen. Die Mark II mit MFT- und R1 mit Canon RF-Anschluss. Dies bedeutet, dass das Objektivangebot unterschiedlich groß ausfällt: Einschließlich Herstellereigener und DSLM-Objektive von Fremdherstellern, umfasst unsere Datenbank 163 MFT-Mount-Objektive. Für das RF-Bajonett sind es dagegen nur 30 Linsen und somit deutlich weniger. Zu berücksichtigen ist natürlich, dass die MFT-Digitalkamera einen Crop-Faktor von 2,1x hat, wogegen er beim Vollformat-Modell bei 1,0x liegt.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Bajonett | MFT-Mount | Canon RF-Mount |
Objektivangebot | 163 Objektive | 30 Objektive |
Die größere beider spiegellosen Systemkameras im Vergleich ist die EOS R1. Sie misst 15,8 x 15,0 x 8,7 cm und wiegt ohne Akku 920 g. Kompakter fällt die 13,9 x 9,2 x 7,3 cm große OM-1 Mark II aus. Mit 511 g (ohne Akku) ist sie ebenso deutlich leichter.
Olympus Mark II | Canon R1 | |
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Abmessungen | 139 x 92 x 73 mm | 158 x 150 x 87 mm |
Gewicht | 511 g ohne Akku | 920 g ohne Akku |

Fazit
Mit einer Gesamtpunktzahl von 47 hat die Canon EOS R1 im direkten Systemkamera-Vergleich die Nase vorn. Dennoch spricht mit 36.5 Punkten auch einiges für die OM System OM-1 Mark II. Zu berücksichtigen ist ebenso der UVP beider DSLMs, den 5.100,- Euro trennen. Bei 7.499,- und 2.399,- entspricht dies einen Mehrpreis von rund 68 Prozent, die unser Vergleichssieger veranschlagt. Aktuelle Straßenpreise außen vor.
Für die Canon EOS R1 spricht:
- größerer Bildsensor
- niedrigere Pixeldichte
- effektiv um 3,8 Mio. Pixel höhere Bildauflösung
- kürzere Verschlusszeit bis 1/64.000 Sek. möglich
- niedrigere Lichtempfindlichkeit ab ISO 50
- höhere Lichtempfindlichkeit bis ISO 409.600
- um 2,0 Bilder/Sek. höhere Serienbildgeschwindigkeit mit mechanischem Verschluss
- höhere Videoauflösung
- höhere Video-Bitrate
- 0.2 Zoll größerer Bildschirm
- höher auflösenderer Monitor
- EVF mit um 3.68 Mio. Pixel höherer Auflösung
- gut 810 Fotos mehr mit einer Akkuladung (gem. CIPA-Standart) möglich
Die EOS R1 ist erhältlich bei:
Für die OM System OM-1 Mark II spricht:
- ca. 68 Prozent günstiger (gem. UVP seitens Olympus)
- längere Verschlusszeit bis 60 Sekunden möglich
- ermöglicht mit 1/250 Sekunde eine um 50 Millisekunden kürzere Blitzsynchronzeit
- höheres Aufnahmezeitlimit für Videos
- lichtempfindlicherer Autofokus
- deutlich größeres Objektivangebot
- portablerer Body
- viel leichteres Kameragehäuse